Ich kanns immer gar nicht fassen, obwohl es jedes Jahr Dasselbe ist: Mehr als vier Monate vor dem Weihnachtsfest oder mindestens mehr als drei Monate vor der Adventszeit wird der mehr oder weniger geneigte Konsument angestiftet, sich in Stimmung zu versetzen.
Im Lieblingssupimarkt um die Ecke lachen einem bereits jetzt kiloschwere Stollen, leichtes Spekulatiusgebäck, Herzen von feinstem pain d‚épice in einer pochette von zarter chocolat und glühender Wein in bequemen 2-Liter-Großgebinden an.
Möglicherweise ist es ja nur subjektiv empfunden, dass die Glöckchen von Jahr zu Jahr immer zeitiger hell erklingen? Und mancher denkt, er habe Tinnitus! Wie soll das gehen mit der Stimmung? Gibts demnächst gar eine X-Mas-Flatrate-to go? Abgelöst – oder besser noch – parallel zu einem 24-7-Easter-Egg-Chill-Event?
Wärs nicht so völlig aus dem historischen Kontext zu schälen und vor diesem Hintergrund, bezogen auf die Konsumindustrie, ein bisschen schräg, möchte man am liebsten Max Liebermann zitieren: „Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte!“.